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25. November 2024

Orange the world – Internationaler Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen

Gewalt an Frauen in Deutschland: Zahlen, Fakten und Herausforderungen

Gewalt gegen Frauen ist ein gravierendes gesellschaftliches Problem, das sowohl auf globaler als auch auf nationaler Ebene weit verbreitet ist. In Deutschland sind die Zahlen alarmierend und zeigen, dass viele Frauen regelmäßig Opfer von körperlicher, psychischer und sexueller Gewalt werden.

Laut dem Bundeskriminalamt (BKA) wurden im Jahr 2022 fast 143.000 Fälle von Partnerschaftsgewalt registriert, wobei rund 80% der Opfer Frauen waren. Diese Zahl umfasst sowohl körperliche als auch psychische Misshandlungen, sexuelle Übergriffe und andere Formen von Gewalt, die Frauen in ihren eigenen vier Wänden erleben. Die Zahl der Fälle ist in den letzten fünf Jahren um 17,5 % angestiegen. 2023 wurden 167.865 Menschen Opfer von Partnerschaftsgewalt.

Die Gewalt, der Frauen in Deutschland ausgesetzt sind, lässt sich in verschiedene Kategorien einteilen
Körperliche Gewalt: Schläge, Tritte oder ähnliche körperliche Übergriffe sind nach wie vor die häufigste Form der Gewalt. Laut Statistiken sind 32% der Frauen in Deutschland mindestens einmal in ihrem Leben Opfer körperlicher oder sexueller Gewalt geworden.


Sexuelle Gewalt:
Ungefähr 13% der Frauen in Deutschland haben mindestens einmal in ihrem Leben eine Form von sexueller Gewalt erfahren, welche von sexueller Belästigung bis hin zu Vergewaltigung reicht.


Psychische Gewalt:
Beleidigungen, Drohungen, Einschüchterungen oder soziale Isolation betreffen viele Frauen. Diese Form der Gewalt ist oft schwerer zu erfassen, aber Umfragen zeigen, dass psychische Gewalt eine weit verbreitete Form der Misshandlung ist.

Ein erschreckend hoher Anteil der Gewalt an Frauen wird durch aktuelle oder ehemalige Partner verübt. Im Jahr 2022 waren 113.000 Frauen von Partnerschaftsgewalt betroffen, 2023 132.966 Frauen. Die meisten dieser Fälle ereignen sich im häuslichen Umfeld, was vermuten lässt, dass die Dunkelziffer noch höher ist, da viele Frauen aus Angst, Scham oder Abhängigkeit von ihren Tätern schweigen. Ein Mangel an finanzieller Unabhängigkeit oder Unterstützung im Umfeld trägt dazu bei, dass Betroffene sich oft nicht trauen, Hilfe zu suchen. Studien zeigen, dass jede dritte Frau in Deutschland mindestens einmal in ihrem Leben von Gewalt betroffen ist, aber nur ein Bruchteil der Fälle zur Anzeige kommt. Das sind laut Dunkelfeldstudien mehr als 12. Millionen Frauen.

Femizide: Wenn Gewalt tödlich endet

Besonders besorgniserregend ist die Zahl der Femizide – die Tötung von Frauen aufgrund ihres Geschlechts. Im Jahr 2022 wurden in Deutschland 125 Frauen von ihrem Partner oder Ex-Partner getötet. Diese Zahl verdeutlicht die tödlichen Folgen von häuslicher Gewalt und zeigt, dass viele Frauen nicht nur unter Gewalt leiden, sondern auch ihr Leben verlieren. 2023 erreichte die Zahl der Femizide ihren Höchstwert: 155 Frauen starben durch ihren Partner oder Ex-Partner.

Hilfe und Unterstützung:
In Deutschland gibt es zahlreiche Hilfsangebote für Frauen, die Gewalt erleben. Das Hilfetelefon “Gewalt gegen Frauen” ist rund um die Uhr unter der Nummer 08000 116 016 erreichbar und bietet Beratung in 18 Sprachen. Auch Frauenhäuser bieten sichere Zufluchtsorte für Frauen und ihre Kinder, die von Gewalt betroffen sind.
Allerdings sind die Kapazitäten der Frauenhäuser oft begrenzt. Schätzungen zufolge gibt es in Deutschland nur 7.000 Plätze in Frauenhäusern – was weit weniger ist, als benötigt wird.

Hilfe und Unterstützung in Hamm

Betroffene in Hamm können sich an das Frauenberatungs- und Therapiezentrum in der Bahnhofsstraße wenden. Dort finden sie Schutz und Hilfe!

Gewalt an Frauen geht uns alle an! Es ist unsere Pflicht, betroffenen Personen Schutz zu bieten, ihre Geschichte zu hören und ihnen eine Stimme zu geben! Täter haben keinen Platz bei uns. Es ist jetzt die Zeit, effektive und langfristige Maßnahmen zu ergreifen, um das Leben von Frauen zu schützen.

Autorin: Selina Golda


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